Die Entstehung und der Aufstieg der Ökologiebewegung in Frankreich und in Europa seit Beginn der siebziger Jahre ist aufs Engste verknüpft mit der intellektuellen und journalistischen Tätigkeit von André GORZ (1923- 2007), dem Autor des Romans « Le Traître »(Der Verräter)(Gallimard, Paris, 1958) und des Buches ÖKOLOGIE UND POLITIK (1975,1978), ein Essay, der sehr schnell zu einem « Bestseller » wurde, nicht nur bei den « Grünen »…
In diesem Vortrag untersucht Arno Münster, Professor für zeitgenössische deutsche Philosophiegeschichte und Sozialphilosophie im Ruhestand an der Universität Amiens, ehem. Redaktionsmitglied der Zeitschrift « Ecorev »(Revue critique d’écologie politique ») und u.a. Autor von zwei Büchern über André Gorz, v.a. die Quellen und Ursprünge von Gorz’ Engagement für die ÖKOLOGIE-Bewegung und eine ökologische Transformation der Gesellschaft, unter besonderer Berücksichtigung des grossen Einflusses, den Ivan ILLICH(1926-2002), ein ehemaliger katholischer Priester, Vordenker der Ökologiebewegung und Autor des Buches « Die Konvivialität »(1973) auf sein eigenes Denken ausgeübt hat, d.h. auf seine Wende vom Sartre’schen Existentialismus zu einer humanistischen Ökologie der Emanzipation, deren Leitmotive wie z.B. « Antiproduktivismus », « Masshalten »(Weniger produzieren, aber besser !) und « Konvivialität » er « solidarisch » dem Werk von Illich entlehnt hat.