Magnus Hirschfeld war ein deutscher Arzt und Sexualforscher, der in den 20er Jahren zu einem der bedeutendsten Vorkämpfer der ersten queeren Emanzipationsbewegung gehörte. Nach der Machtübernahme der Nazis emigrierte er nach Nizza. Er wohnte auf der Promenade des Anglais in der „Gloria Mansion“.
Helmut Metzner, Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, stellt in seinem Vortrag das Leben und Wirken Markus Hirschfelds vor. Im Jahr 1919 gründete Hirschfeld in Berlin das Institut für Sexualwissenschaft, das 1933 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Helmut Metzner veranschaulicht den Zivilisationsbruch, den die systematische Zerstörung queerer Infrastruktur, darunter das Werk Hirschfelds, durch die Nazis ab 1933 darstellte. Eine Folge dessen war Hirschfelds Exil in Nizza. Hier starb Hirschfeld am 14. Mai 1935, seinem Geburtstag. Sein Grab befindet sich auf dem Cimitière de Caucade.
Metzner illustriert die nach 1945 zunächst nur zögerlich einsetzende Erinnerungs- und Gedenkarbeit in Deutschland. Erst 1982 wurde beispielsweise in Berlin die Magnus Hirschfeld Gesellschaft als Forschungsstelle für die Geschichte der Sexualwissenschaft gegründet. 1983 folgte in Hamburg die Gründung des Magnus Hirschfeld Centrums. Im Jahr 2011 schließlich errichtete die deutsche Bundesregierung die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) in Berlin.


